Da sitze ich zur Sekunde im Zug und schreibe den für mich schwierigsten Beitrag, den ich je geschrieben habe. Es war vor genau einem Jahr, als sich anbahnte, dass meine Zukunft und die meiner Kinder anders aussehen würde. Der Moment als sich ganz plötzlich die Weichen anders stellten und ich dachte, mein Leben würde entgleisen. Das alte Jahr, in dem wir uns zur Zeit noch befinden, würde ich gern wegwerfen, ausradieren oder mit Argusaugen zurückschauen, wann und wo ich die Signale nicht richtig erkannt habe…
Die Weiche könnte man jetzt auch Hamburg nennen. Als mir mein Mann sagte, dass es für uns schon bald nach Hamburg gehen könnte, sagte ich: ” das gibt richtig großen Ärger”. Ich sollte recht behalten. Denn Patchwork ist nie leicht und wird nicht einfacher, wenn zwei Familien eines Kindes plötzlich mehr als 150 km trennen. Meine schlimmsten Vorahnungen haben sich dann in dem Jahr bestätigt.
Wir versuchten zunächst gemeinsam mit allen Parteien einen Plan zu machen, wie man Distanzen, weniger gemeinsame Zeit so gering wie möglich halten kann. Um mit einer Stimme zu sprechen, haben wir uns sogar alle an einen Tisch gesetzt und es den Kindern gemeinsam eröffnet. Mutter, Vater, Stiefvater (was ein hässliches Wort) und Kind/Kindern. Die Reaktion war schlicht. “Was ist mit meinen Fischen?” fragte mein Zweitgeborener. “Die kommen natürlich mit” sagte ich. Dann sei es in Ordnung, so mein Sohn und fragte ob wir jetzt alle zusammen eine Runde am Tischkicker spielen. Kinder eben, so leicht fühlte es sich an…
Doch dann bekam ich Post. Ein Schreiben das eine fürsorgende Mutter nicht härter hätte treffen können. Es war Post von einer Anwältin, sie schrieb, ich möge doch bitte meinen Sohn zum Vater gehen lassen. Denn schließlich will nicht er, sondern mein Mann nach Hamburg ziehen, und auf eine sehr harte juristische Art lies sie mich in ihren Zeilen wissen, dass ich nur verlieren könnte und sie sich bereits Rückversichert habe, dass es der Wille meines Sohnes sei, denn sie habe ihn über eine Stunde befragt.
Mit diesem Schritt begann die Misere und ich bin anderer Meinung, mit diesem Schritt verlor nur einer. Unser Sohn, damals 9 Jahren alt, der sich nun ganz plötzlich zwischen Mutter und Vater entscheiden sollte. Wenn Eltern sich trennen, ist dies mit Nichten ein Leichtes für die Kinder. Nie, niemals. Sie wünschen sich tief im Herzen immer nur eins, dass Mama und Papa zusammen sind.
Ich möchte ehrlich mit euch sein, ich wollte ihn nicht freiwillig gehen lassen. Ich hätte mir für meinen Sohn gewünscht, dass er Hamburg und den Alltag in der schönen Hansestadt kennenlernen darf. Sozialkontakte zu knüpfen in einer Stadt in der er sonst nur Besucher sein würde. Das ist mir leider nicht gelungen.
Es folgten viele Briefe, ich sei nicht interessiert an meinem Sohn, würde meine Kinder im Netz vermarkten, ich hätte sie sogar nackt gezeigt. Die Abgründe in die mich die in der Regel sehr umfänglich ausgeschmückten Briefe von bis zu 41 Seiten pro Schriftsatz zogen, waren tiefer als man sich vorstellen kann. Es war kein “miteinander Reden auf Augenhöhe”, es war wie eine Schlacht in der man auf mich schoss, ich im Graben lag wie ein verwundetes Reh und keiner konnte mich rausziehen. Wenn ich dabei an meinen Sohn denke wird mir schlecht. So schlecht, dass ich weinen muss, mich übergeben könnte und nicht verstehe, wieso man ihm diese Bürde auf die Schultern gelegt hat.
Das ganze haltlose Gezerre ging bis August. Dann lies ich los, ich lies ihn gehen… Ein Richter sagte: “auch ein manipulierter Wille ist ein Wille.” Der junge Mensch, der nach knapp 2,5 Wochen Sommerferien bei seinem Vater zum Richter sagte, “ich habe doch schon mit Papa den neuen Schulweg geübt, Schulbücher und einen neuen Schulranzen gekauft…”
Warum fällt es mir so schwer ihn gehen zu lassen?! Es ist ganz leicht, das Verhältnis zwischen mir und dem Vater ist nicht unbelastet. Die Trennung war nicht leicht, die Beziehung schon gar nicht. Es hätte viele Gründe gegeben den Kontakt zwischen uns, Mutter, Vater, Kind komplett zu unterbinden. Aber das war nie mein Wunsch. Für mich war es wichtig, dass “unser Kind” trotz der Trennung Mutter und Vater hat. Mir war klar, dass es umgekehrt nicht so ist. Die Angst, dass ich keinen Kontakt mehr zu meinem Sohn haben könnte ist so gross, dass mich die Vorstellung oft wie gelähmt zurücklässt.
10 Jahre und 2 Monate seines Lebens hat unser Sohn bei mir verbracht. Eine lange Zeit, in der ich ihm hoffentlich genug Wurzel geben konnte, bedingungslose Liebe und Urvertrauen. Eine Zeit in der wir uns knapp 20 Tage im Monat sahen. Heut ist unsere Zeit in manchen Monaten auf weniger als 6 Tage geschrumpft. Im Dezember sah ich ihn bis lang nur 2 Tage und der Monat neigt sich dem Ende.
Von der väterlichen Seite wird nicht viel getan, damit WIR Distanzen und Zeiträume schmälern können. Damit sich das Vermissen in Grenzen hält. Da wurden nach dem vollzogenem Umzug neue Telefonnummern angeschafft, mir aber nicht mitgeteilt. Man versuchte auch an meinen Wochenenden zu drehen, dabei ist es die wenige Zeit die uns noch geblieben ist.
Ich lasse los, immer mehr… Aber ich werde unserem Sohn immer eine gute Mutter sein, auch mit einer Entfernung von 150 Kilometern. Ich werde für ihn da sein, wenn er mich braucht und ich lasse mich nicht ausradieren. Ich werde kein Elternteil, das nur noch Pflichten, aber keine Rechte hat.
Kinder sind doch unser größtes Glück, aber sie gehören uns eben nicht. Ich habe im letzten Jahr viel gelernt, geweint, vermisst. Ich habe aber auch gelernt loszulassen. Diesen Beitrag habe ich schon so oft angefangen, war wütend und dachte, ich müsse euch erklären, warum es hier auf dem Blog und auch auf allen Socialmediakanälen so ruhig war. Ich hatte keine Kraft mehr.
Ich habe ich immer versucht meine Kinder nicht in den Fokus zu rücken, sie bewusst nicht zu zeigen und ich dachte, ich mache es gut. Natürlich war ich verunsichert, habe viel nachgedacht und habe für mich die Erkenntnis gewonnen, hier ging es nicht um die vorgeschobene Hand die sich schützend über meinen Sohn legen sollte, hier ging es darum mir zu schaden, als würde die Hand ausholen und mich mit voller Wucht treffen. Die Vergangenheit hat mit gezeigt, dass Macht über einen Menschen eine gefährliche Waffe sein kann und die einzige Macht die man über mich haben kann, ist unser gemeinsames Kind. Ja, ich bin schwer verletzt, aber meine Wunden heilen und die Narben werden ihre Geschichte erzählen und mein Sohn irgendwann verstehen, was wirklich passiert ist.
Und jetzt steht 2018 vor der Tür. Unser neues Leben zu dritt in Hamburg ohne Schulpflichtiges Kind. Ich werde mich einlassen und der Stadt eine Chance geben, denn das konnte ich die letzten Monate nicht sonderlich gut. Aber jetzt, jetzt bin ich bereit loszulassen, anzukommen und zu leben. Denn nur wer eine glückliche Mutter hat, ist auch ein glückliches Kind.
Noch ein ganz wichtiger Hinweis: Ich möchte euch bitten den Namen meines Sohne nicht zu nennen, das möchte sein Vater nicht und ich akzeptiere das.
Kommt gut ins neue Jahr ihr lieben und habt lieben Dank für soviel Zuspruch, Zusammenhalt und Liebe auf allen Kanälen. Das bedeutet mir viel.
Fühlt euch umarmt,
eure Lori
meine liebe lori,
ich dachte mir,dass es schlimm war bzw ist aber dass es so krass war,hätte ich mir nicht ausmalen können.
von ganzem herzen wünsche ich dir – das hatte ich dir neulich schon geschrieben – dass ein tolles,sonniges,leichtes und wunderschönes jahr 2018 vor dir liegt.vergiss niemals daran zu glauben,dass du die allerbeste mutter für alle deine drei kinder bist – auch wenn die entfernung jetzt so viel größer ist als je zuvor.
ich freue mich immer sehr über all deine einblicke in euer leben und habe deine posts während deiner abwesenheit vermisst – vor allem aber habe ich einfach oft an dich gedacht.
alles liebe und viel spaß beim richtigen einleben in einer meiner absoluten lieblingsstädte!
deine steffi
Oh Lori, das ist wohl mit eins der schlimmsten Dinge, die einer Mutter (bzw. einem Elternteil) passieren können – ein Kind zu verlieren.
Ich wünsche euch, dass 2018 für euch alle besser und friedvoller wird!
Meine liebe Lori, Dein Beitrag lässt mich die schwere der Situation nur erahnen! So sehr habe auch ich Angst eines Tages irgendwann mal dieser Tatsache ausgesetzt zu sein… ich bewundere Deine Kraft und drücke Dich von ganzem Herzen! Patchwork ist wunderschön, wenn es funktioniert, aber einfach ist nie, nie, nie.
Deine Sarah
Ohman Lori ich sitze hier mit Tränen in den Augen und das an Silvester.
Ich kann nur erahnen wie es dir in den letzten Monaten ging und welche Entscheidungen du zu treffen hattest.
Du bist so eine starke Frau Lori und ich wünsche dir für 2018 vor allem eins: Ruhe und Ankommen!!!
Franzi (frau.steiner)
Liebe Lori, als du am Anfang deiner Zeit in Hamburg oft gesagt bzw gepostet hast, dass es nicht deine Stadt ist, dass du noch nicht ankommen kannst, war jedesmal mein Gedanke “Wie auch, wenn dein Kind nicht bei dir ist “! Das muss ein Mamaherz zerreißen. Umso mutiger fand ich deinen Weg zurück zu einem lachen, zurück zu dir und deiner Situation – ohne sie genau zu kennen. Ich wünsche dir sehr, dass es einen Weg zu innerem Frieden gibt, für deinen Sohn und für dich! Und das in 2018 viele gemeinsame Stunden mit deinem Sohn dein Herz wärmen. Und das du vielleicht tatsächlich diese Perle Hamburg in dein Herz lassen kannst und dort auch glücklich werden magst! Alles Liebe aus dem zauberderberge Haushalt, Hanna
Liebe Lori❤
Das tut mir von Herzen leid zu hören. Ich bin auch ein Scheidungskind und es war auch damals ein Riesen Dilemma! Mein Bruder und ich haben uns letzten Endes dazu entschlossen mit unserer Mutter ebenfalls 150km weg zu ziehen. Mein Vater war enttäuscht und hat noch heute einen Hass auf meine Mutter. Es ist nicht leicht und ich versteh, dass es dich runterzieht und du am Boden bist/warst. Man fühlt sich machtlos gegenüber seinem Kind. Ich wünsche dir für dieses Jahr viel viel Kraft, Liebe, Erholung und vor allem Akzeptanz. Dass du die Situation immer mehr akzeptieren kannst und die Beziehung zu deinem Sohn bestehen bleibt
Fühl dich lieb umarmt und bestärkt!
Lg❤
Liebe Lori, ich folge dir schon länger auf Instagram und dieser Beitrag berührt mich wirklich sehr. Immer spürt man die Liebe zu deinen Kindern in all deinen Beiträgen. Ich hab selber einen Sohn, er ist gerade 2 Jahre alt geworden, hat keinen Kontakt zu seinem Vater (nicht von mir ausgehend) – und eine Sorge, die sich manchmal in meine Alpträume schleicht, ist dass sein Vater eines Tages auf die Idee kommen könnte, ihn mir “wegzunehmen”. Ich bewundere dich dafür, dass du die Situation akzeptierst (bzw. versuchst zu akzeptieren) und dein Kind über alles stellst. Alles Liebe!
Liebe Lori,
Ich bin heute auf dein Profil bei Instagram gestoßen und habe sofort gedacht wie kann man nur so talentiert, bodenständig, sympatisch und authentisch sein. Dieser Beitrag hat mich zu Tränen gerührt. Verletzte und gekränkte Ex Partner so blind vor Wut, dieses enorme emotionale Machtpotential so zu nutzen.. und der Leidtragende ist das eigene Kind. Erschreckend wie vermeintlich intelligente Erwachsene Menschen handeln können.. ich wünsche dir und deinen Sohn und deiner ganzen Familie unendlich viel Liebe, Kraft und wundervolle Momente. Alexandra
Liebe Lori,
ich kann und will mir gar nicht vorstellen, wie furchtbar dieses Jahr für Dich gewesen ist und wie groß die Angst vor dem kommenden Jahr sein muss. Dabei scheinst Du alles zu versuchen, das Wohl des Kindes über alles zu stellen. Traurig wenn dann so manipuliert wird. Leidtragender ist am Ende Euer Sohn und “Gewinner” gibt es keinen, nur Verlierer. Ich umarme Dich.
Liebe Lori, ich kann dir mehr nachfühlen als es mir lieb ist und wünsche dir weiterhin Vertrauen in deinen Sohn, in euer Band, und dass euch die Liebe beisammen hält ❤️
Liebe Lori!
Das klingt wirklich nach einer sehr harten Zeit für euch als Familie! Lass deinen Sohn nicht los, auch bei dieser Distanz spürt er bestimmt deine Liebe und das er sich immer an dich wenden kann.
Alles Liebe in dieser schweren Phase für euch! Eine Stille Mitleserin von insta ♥
Liebe Lori,
auch ich lese und gucke deine Post seit einer Weile. Ich glaube, zu deinem obigen Post kann man nicht mehr viel sagen, außer das ich dir Kraft und Optimismus schicke und fühl dich bitte ganz fest von mir gedrückt!
Ich glaube fest daran, das du deinem Sohn gute Wurzeln mitgegeben hast! Außerdem bist du ich immer (noch) da! Ganz liebe Grüße und nur das Beste für die Zukunft wünscht dir die Nina
Liebe Lori,
schon vor Tagen wollte ich deinen Beitrag lesen. Es war so viel los bei uns zuhause! Ich wünsche dir erst mal ein frohes neues Jahr mit viel Kraft, Gesundheit und viel Liebe!
Dein Beitrag bewegt mich sehr! Ich wusste nicht, dass eines deiner Kinder nicht bei dir wohnt. Ich dachte immer, dass er nicht ins Netz möchte.
Du bist eine gute Mutter. Dein Sohn wird immer deine Wurzeln spüren und Dich finden, wenn er dich dringend braucht. Es muss ein Horror sein, loslassen zu müssen, aber dies müssen alle Mütter früh oder später. Traurig dabei ist, dass du dazu gezwunden wirst. Es ist keine freiwillige Entscheidung. Das ist so bedauerlich!
Er ist sicherlich ein starker Junge und wird es meistern. Zum Glück trennen euch “nur” 150 Kilometer. Es gibt Fälle, wo ein Elternteil nach Brasilien gegangen ist. Über Nacht und ohne Verabschiedung von niemandem. Dies ist mit dem besten Kitafreund meines Sohnes passiert. Weder sein Vater noch wir oder andere Freunde oder Familienmitglieder haben je wieder von dem Jungen gehört.
Sei lieb gegrüßt und umarmt. Du bist eine starke Frau!
Maria
Liebe Lori, es tut mir leid, was du und deine Familie alles mitmachen musstet im letzten Jahr. Ich finde du bist eine unheimlich charismatische, sympathische Frau und dieser Beitrag zeigt auch nochmal ganz deutlich, wie stark Du bist. Auch wenn Du Dich vielleicht ganz oft sehr schwach gefühlt hast. Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und hoffe, dass 2018 einen ganz großen Vorrat an Glücksmomenten, Liebe und vor allem Gesundheit für dich und deine Lieben bereit hält. Sonnige Grüße aus Costa Rica, Caro
Das tut mir im Herzen weh, dass du so etwas durchmachen musstest! Es ist traurig, dass es Menschen gibt, die aus egoistischen Gründen vergessen, was das Beste für ein Kind ist! Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Da bleibt nur die ganz große Hoffnung, dass er seinen Sohn so behandelt, wie der Kleine es verdient hat und er dort glücklich ist, dann hätte sich das Leid wenigstens etwas „gelohnt“.
Und wenn nicht- das Vertrauen zu einer Mutter ist wirklich das größte Urvertrauen, das man spüren kann. Und er wird wissen, dass er Dich immer hat und Du ihn jederzeit auch wieder wohnlich aufnehmen würdest!
Irgendwann bekommen auch Kinder mit, wie man Situationen bewertet, er wird ja auch älter!
Ein wundervolles und gesundes Jahr 2018!
Liebe Lori, ich finde deine Zeilen so mutig und traurig zu gleich. Ich kann nicht nachvollziehen, wie sehr man verletzt sein muss, dass man einer Mutter sein Kind entzieht bzw. den Kontakt zu ihr versucht noch mehr zu schmälern! Ich bin mir aber ganz sicher, dass dein Sohn es später erinnert und erkennt zu Wem er gehört. Die Situation anzunehmen ist wirklich eine Herausforderung, die dich und dein Mutterherz nur noch stärker werden lässt. Wir lieben unsere Kinder ein Leben lang und der Bund zwischen Mutter und Kind kann auch nicht durch Distanz getrennt werden, solange ihr euch noch seht und eine schöne Zeit miteinander verbringt wird er auch immer bestehen. Du hast in den gemeinsamen 10 Jahren einen sehr guten Grundstein für eure Beziehung gelegt, da bin ich mir ganz sicher. Ich wünsche dir und deiner Familie in 2018 viel Glück und ganz viel Liebe. Und vielleicht erkennt der Vater ja auch noch, dass ein Kind seine Mutter genauso braucht, wie sein Vater. Liebe Grüße Kathi
…und weißt du was? Er wird zu Dir zurückkommen. ❤️
Ich danke dir für deinen Bericht und ich bin wirklich den Tränen nahe. Du hast dein Sohnemann niemals verloren vergess daß nie!!! Viel Kraft Glück und Liebe
Liebe Lori,
Normalerweise schreibe ich kaum Kommentare, sondern bin eher die stille Mitleserin. Aber bei dir konnte ich nicht anders, ich würde dir so gerne helfen.
Ich bin selbst Scheidungskind und meine eltern haben es auch nur über mehrere Prozesse über die Bühne gebracht, mein Vater war ähnlich, hat uns damals alles weggenommen, war zudem sehr aggressiv und so kams, dass wir in ner nacht und nebelaktion von NRW nach BW geflüchtet sind, mit nichts außer meiner kleinen, damals noch kein Jahr alten, Schwester, ich und unsere Katze (klar und mein Mam)
Zwar hat unser vater nichts mitbekommen (gott sei dank, sonst wär wahrscheinlich wieder mal die Hölle auf erden gewesen, türen eingeschlagen, mit Messer bedroht oder auch tatsächlich verletzt, wäre nicht das erste mal) aber hatte vorher schon die ganzen Konten geplündert und alles…wir mussten teilweise betteln gehen, weil meine Mutter, alleinerziehend mit zwei Kindern, es auch erstmal sehr schwer hatte einen Job zu finden..aber als ob das noch nicht genug wäre, kkonnte er es auch nicht lassen, ums sorgerecht zu streiten. Ich war mit 5 und meine schwester gerade mal so drei geworden, das erste mal, von insgesamt 7 verhandlungen, vor gericht, beide wurden befragt und ich war so zwischen den stühlen, ich wusste nicht, was ich wollte, oder glauben sollte, meine mutter sagte mein Vater lügt und umgekehrt, wenn ich nicht da eine sagte, drehte der andere durch und so weiter….das ging über viele Jahre so, bis wirklich auch noch jedes kleinste Zeitfenster von Gericht festgelegt wurde..mein Vater hat sich trotzdem oft nicht dran gehalten, hat weder unterhalt gezahlt noch sich an die Besuchs zeit en gehalten, als ich dann iwan 12 war, wollte er sogar Geld dafür, dass wir in den schulferien bei ihm sein können, während meine Mutter zwei Jobs hatte, das Geld trotzdem kaum reichte, iwann dann auch noch krebs bekam, als ich in der Grundschule war, die ärzte gaben ihr noch zwei monate höchstens, die ganze Medikation dann auch für mich nicht einfach war, einfach ALLES den alltag einschränkte und ich iwie schon sehr früh sehr erwachsen werden musst, weil da ja auch noch so ne kleine (mittlerweile 4 jährige) Schwester rumlief, um die ich mi h kümmern musste, weils meine Mam nicht schaffte, wegen den Jobs erst spät nach hause kam und ich dann auf sie und ihre Medis achten musste.
Ich brach den Kontakt, nach der Geldforderung, zu meinem Vater ab, kann heute, seit ca einem Jahr aber wieder mit ihm reden, mittlerweile bin ich auch 22 und sehe alles nochmal eine spur anders, denn beide haben viel scheisse gebaut…mein Vater mit meiner Mutter und meine Mutter letztendlich mit mir und auch wenn ich das alles nicht vergessen und ein paar dinge auch nicht verzeihen kann, schaffe ich es aber alles zu akzeptieren, denn meine Mutter hat immer gesagt “vergossene Milch kann man nicht wieder aufschlecken, also muss man schauen, wies weitergeht” und damit hhat sie auch vollkommen recht, auch wenn beide für mich eher relativ neutrale Personen sind, kann ich zu beiden ein relativ normales Verhältnis aufbauen, denn ich weis, wir sind immerhin noch blutsverwandt, auch wenn jeder seine eigenen Wege geht und man kaum voneinander hört.
Riesentext, kaum sinn. was ich eigentlich mit alle dem sagen will, meiner Mutter hat es sehr geholfen, auch für das noch so kleinste detail eine richterliche Anordnung zu haben, auch wenn es ein paar Punkte gab, an die sich mein Vate nicht hielt, war es für sie doch ganz gut, immer etwas in der hands zu haben, damit es keine zu krassen Ausschreitungen gab und das musste er akzeptieren, ob er wollte oder nicht.
Evtl wäre ein ganz enger rahmen auch für dich was? Bei uns waren es immer mind die hälfte der Schulferien, weil bw und nrw ja doch ein stück weg ist..aber das wäre doch auch schonmal mehr, als die paar tage, die du jetzt hast oder? Ich wünsche dir nur das beste und alles Glück der Welt, dass sich da alles noch fügt.
Liebe Grüße
Lena
Das liest sich schwer und das ist es für dich total denke ich.
Eine Frage habe ich aber. Wieso hast du dich nicht dagegen entschieden wegzuziehen ? Dann wäre dein Sohn doch sicher bei dir geblieben oder?
Beste wünsche und ganz viel Kraft