Na wer kennt’s? Ist die jetzt schwanger oder hat sie einfach nur ein paar Kilos zugelegt? Ich werde nie vergessen wie ich im letzten Jahr mit einer Freundin im Restaurant saß und sie die nette Kellnerin doch glatt fragte, wann es denn so weit sei. Schweigen! Etwas verbissen antwortete die dann auch nur sehr knapp und stelle die Gläser etwas ruckartiger als sonst ab: “Gar nicht.” Damit war die Sache natürlich klar und mal ehrlich, so etwas fragt man doch nicht es sei denn, man ist sich wirklich sicher.
In diese Schwangerschaft bin ich mit knapp 47 kg gestartet, bei einer Körpergröße von 171cm also viel zu dünn. Ich konnte machen, was ich wollte und essen, was ich wollte, ich habe einfach kein Gramm zugenommen. Ganz im Gegenteil, ich musste sogar aufpassen, dass ich überhaupt bei diesem Gewicht bleibe. Der ein oder andere mag jetzt denken, dass das ein Luxusproblem ist, aber diesen Gedanken solltet ihr euch ganz schnell wieder aus dem Kopf streichen. Wenn man nämlich ein so agiles Kind hat wie wir, dessen Schlafbedarf am Tag gegen Null tendiert, dann braucht man Kraft und Energie, um ihm hinterherzurennen, es zu tragen, Sachen zu schleppen, etc. – ihr wisst schon. Sämtliche Untersuchungen haben kein Ergebnis erbracht und als ich dann auch noch das positive Schwangerschaftsergebnis offiziell in den Händen hielt, habe ich mir darum erst recht Sorgen gemacht. Insbesondere, nachdem meine Ärztin mich auch noch explizit darauf hinwies, dass ich unbedingt zunehmen müsse. Nicht nur für eine gesunde Schwangerschaft, sondern auch für den Alltag mit 2 Kindern.
Aber wie so oft im Leben, weiß Mutter Natur ganz genau, was gut und was richtig ist! Kaum war ich schwanger und wusste davon, setzte mein Körper die Reserven an, die er brauchte. Nicht unbedingt an den Stellen, an denen ich es mir gewünscht hätte, aber so ist das bei uns Frauen nur mal und wisst ihr was, es stört mich auch gar nicht. Insbesondere in den ersten Wochen hatte ich ständig Hunger und habe noch mehr gegessen als vorher. Im Gegensatz zu meiner 1. Schwangerschaft hatte ich dieses Mal auch ständig Lust auf Süßes und Salziges, am liebsten im Wechsel. Die Schokoladenschublade ist voll, das erste Mal seit Jahren habe ich wieder Chips gegessen (tütenweise, obwohl ich die sonst gar nicht mag) und Essiggurken dürfen auch heute noch nicht im Kühlschrank fehlen. So etwas wie Kombination aus Gurke und Eis oder ähnlichen untypischen Kombinationen blieb mir allerdings auch dieses Mal wieder erspart. Nach ca. 8 Wochen wurde ich das erste Mal darauf angesprochen, dass mir die zusätzlichen Kilos richtig gut stehen würden. Zugegeben, im ersten Moment war auch ich ob dieser direkten Ansprache kurz empört, aber in Wirklichkeit war es ja genau das, was ich wollte – und auch brauche.
Ich bin sicher, dass es in den darauf folgenden Wochen ganz viele Menschen gab, die kurz überlegt haben, ob es sich bei meinen zusätzlichen Kilos um einen Speckbauch oder um einen Babybauch handelt, aber darauf angesprochen wurde ich nie. Im Bikini habe ich immer versucht, meinen Bauch extra weit rauszustrecken, um ihm etwas babyhaftes zu verleihen und diesen Zweifeln entgegen zu wirken. Ob es geklappt hat, weiß ich allerdings nicht. Inzwischen aber gibt es keinen Zweifel mehr darüber, dass es sich bei meinem Bauch um einen Babybauch handelt!
Ich bin jetzt in der 17. Woche und habe bereits 8kg zugenommen. Das beunruhigt mich aber gar nicht, denn in der letzten Schwangerschaft habe ich 23kg zugenommen und hatte ein höheres Ausgangsgewicht. Der Bauch ist jetzt – viel schneller als in der 1. Schwangerschaft – schon viel sichtbarer und ich bin stolz darauf und freue mich darüber. Da ich meiner Schwangerschaft dieses Mal mit bereits einem Kleinkind an meiner Seite und Job eh schon nicht so viel Aufmerksamkeit schenken kann wie ich es gerne würde, erinnert mich mein Bauch wenigstens jeden Tag daran, dass neues Leben in ihm entsteht und mit jedem zusätzlichen Zentimeter Umfang weiß ich, dass es dem Baby gut geht.
Ansonsten kann ich nur sagen, dass sich mein Essverhalten inzwischen wieder normalisiert hat. Ich habe wie auch bereits in der ersten Schwangerschaft mit Eisenmangel zu kämpfen, bin oft müde und immer noch viel zu hibbelig. Ich versuche jetzt aktiv, nicht mehr auf jeder Veranstaltung rumzutanzen, öfter mal die Füsse hochzulegen und mich nicht zu sehr stressen zu lassen. Neue Beratungsprojekte nehme ich nicht mehr an, damit ich bestehendes im Oktober auslaufen lassen kann und ich genieße die Zeit, solange ich meine ganze Aufmerksamkeit noch voll auf Little G. richten kann. Ich bin gespannt, wie es mit 2 kleinen Kindern wird, aber ganz sicher wird es nicht weniger anstrengend und ich werde noch weniger Zeit für mich zu haben. Zeit also, die Ruhe vor dem Sturm zu geniessen so lange es noch geht!
Alles Liebe
eure Janine
PHOTOCREDIT: lebensgefluester.fotografie
1,71….47 Kilo…joa, klingt wenig, zu wenig.
Aber: Mutter Natur weiß, was sie tut.
Du bist trotzdem schwanger geworden, also dürfte in Deinem Organismus kein akuter Notstand geherrscht haben.
Alles ist gut.
LG