Oh Papa!

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Wenn der Vater mit der Tochter. Eine ganz besondere Beziehung, eine ganz besondere Liebe!

Meine Tochter ist das Look-a-Like meines Mannes. Selbst jetzt, mit fast 1 Jahr, wird sie meistens immer noch für einen Jungen gehalten- und es ist egal, ob sie von oben bis unten in rosa gekleidet ist oder nicht. Aber ich bin davon überzeugt, dass das nicht der einzige Grund ist, warum die beiden so vernarrt ineinander sind.

 

Mein Mann und ich haben im letzten Stadium meiner Schwangerschaft oft und lange darüber gesprochen, ob er bei der Geburt im Kreissaal anwesend sein soll oder nicht – in erster Linie, weil ich mir nicht sicher war, ob ich das überhaupt möchte. Nicht, dass ich überhaupt damit gerechnet hätte, dass er anwesend sein würde, denn Wien ist ja doch ein ganzes Stück von Berlin entfernt… Aber für den Fall der Fälle wollte ich unbedingt, dass wir uns einig sind.

Um uns unsere Entscheidung vermeintlich zu erleichtern haben wir sämtliche Eltern in unserem Freundeskreis darüber befragt, wie sie es gehandhabt und die Geburt empfunden haben – die Tendenz ging da schon leicht in Richtung “dabei sein”, aber so ganz überzeugt waren wir glaube ich beide noch nicht. Bis zu dem Moment, an dem ich mich mit der lieben Lori über dieses Thema unterhalten habe. Erst in diesem Moment wurde mir so richtig bewusst, was es eigentlich bedeutet, das eigene Kind bei seinem ersten Atemzug auf den Weg ins Leben zu begleiten und welche Rolle dies für die Bindung zwischen Eltern und Kind spielt. Ihre Geschichte hat uns so beeindruckt, dass es damit auch keine einzige weitere Diskussion mehr um dieses Thema gab. Unsere Entscheidung war getroffen, mein Mann wollte unbedingt dabei sein!

Und nun? Tja, ich kann euch gar nicht sagen wie froh wir sind, dass mein Mann bei der Geburt dabei sein konnte und gerade nicht beruflich unterwegs war. Er hat nicht nur mich unglaublich unterstützt, sondern – und das ist um ein vielfaches bedeutender – er war einer der ersten Menschen, die unsere Tochter in ihrem Leben gesehen hat und der zweite Mensch, der ihr noch im Kreissaal Wärme und Geborgenheit schenken durfte. Und ich habe meinen beiden Lieblingsmenschen diesen Moment, der die Basis für diese ganz besondere Bindung zwischen Vater und Tochter stellt, von ganzem Herzen gegönnt!

Jetzt im Nachhinein kann ich mir gar nicht mehr erklären, warum gerade ich so unsicher in der Entscheidung war, meinen Mann dabei haben zu wollen. War es wirklich der Gedanke, dass mein Mann mich gegebenenfalls nicht mehr anziehend finden könnte? Dass ich zu viel preisgebe? Nun, diese Befürchtung war auf jeden Fall mehr als unbegründet, denn ich bin felsenfest davon überzeugt, dass mein Mann mich niemals mehr als Frau  – als starke Frau – wahrgenommen hat als in dem Moment, in dem wir gemeinsam unser Kind zur Welt gebracht haben.

Die Geburt von Little G hat uns als Paar noch enger zusammengeschweißt und ich freue mich schon auf den Tag, an dem ich zu meiner Tochter diese Worte sagen kann und sie sie bewusst aufnimmt:

Guck mal, das ist Dein Papa. Das ist der beste Mann auf der ganzen Welt!

Allerdings bin ich ziemlich sicher, dass sie das dann schon längst selbst realisiert hat. Und mein Mann, ja der platzt immer noch jeden Tag vor Vaterstolz!

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