Einfach Eltern sein? Was auf den ersten Blick einfach und selbsterklärend klingt, birgt doch so manch eine Tücke. Denn abgesehen davon, dass wir Muttertiere eh schon übermüdete Multitasking-Profis sind und sich in unseren HandtaschenSpielzeuge, Kekskrümel & Co. tummeln, sind wir zudem ständig dem Urteil anderer Menschen ausgesetzt. Vor allem dem anderer Mütter. Wisst ihr, mit den Kekskrümeln könnte ich ja noch leben, kein Ding, aber die Verunsicherung, die ich als Mama bislang erlebt habe, hat mich schon so manches Mal an meine Grenzen gebracht…
Aber zurück auf Anfang: Als Fred noch klein war und wir mitten in der City wohnten, unternahmen wir recht viel. Babycafés, PEKiP, Babies in der Bibliothek, Baby-Dates mit Muddifreundinnen, Shopping, Flohmärkte oder Bahnfahren. Dazu kam noch diese verdammt große Familie mit Geburtstagsfeiern und Familientreffen. Kurzum: Egal, wo ich mich befand, jeder hatte ständig einen Ratschlag für mich, damit es bei mir auch endlich mal mit dem Schlafen, Essen, Stillen, Laufen, Alleine-Spielen klappen würde…
„Waaaas? Dein Kind kann immer noch nicht laufen? Also meiner kann schon dies. Und meiner kann schon das. Aber ich habe ja auch immer frisch gekocht. Du hast ihm ja auch Gläschen gegeben, nicht wahr? Uhhh. Warst du mit deinem Kind damit mal beim Arzt? Ach, und wenn du willst, dass sich dein Kind mal alleine beschäftigt, MUSST du deinem Kind unbedingt mehr Holzspielzeug geben, damit seine Fantasie auch endlich mal mehr gefördert wird. Hat bei Liam-Samuel perfekt geklappt. Und überhaupt: Lass ihn mal mehr schreien! Das kräftigt die Lungen!“
Wisst ihr, ich liebe es, Mama zu sein. Ich schätze den Austausch mit anderen Mamas und bin wahnsinnig dankbar, wenn mir Freunde und Bekannte Einblicke in ihre Erziehung gewähren, genauso wie ich mich freue, wenn mir fremde Menschen auf der Straße von ihren zauberhaften Kindern/Enkelkindern erzählen. Wenn es dabei um das Teilen von Erfahrungen geht oder man mir einen liebevollen Tipp gibt. Denn manchmal ist genau das hilfreich, um die eigene Sichtweise etwas zu ändern oder weiterzuentwickeln. Nicht zuletzt, um den in heiklen Zeiten leider oftmals aufkommenden Tunnelblick wieder zu abzulegen. Und um sich schließlich seiner eigenen Leitmotive seiner Erziehung wieder bewusster zu werden.
Aber dann gibt es da leider noch die anderen Frauen. Die, die dich kritisieren − manchmal ganz dezent, getarnt als gute Ratschläge, in wohlwollendem Tonfall und doch über die Maßen belehrend. Oder gar solche, die dir direkt ins Gesicht sagen, dass du es angeblich falsch machst. Und das, ohne zuvor mal nachzuhorchen, warum du es bislang so gemacht hast.
Uff! Um was geht es diesen Frauen wirklich? Geht es hier tatsächlich nur darum, mir einen gutgemeinten Tipp zu geben? Mir zu helfen? Und warum fühlt sich diese vermeintliche Hilfe dann so beschissen an? Warum schlägt die Mama-Mafia immer dann zu, wenn du fast am Stock gehst? Wenn einfach nichts mehr klappt. Wenn aus Selbstreflektion plötzlich Selbstzweifel wird… Hilfe! Habe ich etwa kein Schutzgeld bezahlt?
Ich habe während der letzten Monate viel darüber nachgedacht… Nicht, dass ich mir alles ständig zu Herzen nehme, aber besonders als Neu-Mama empfand ich es als belastend, die liebevollen Empfehlungen von den Belehrungen der Mama-Mafia zu unterscheiden und entsprechend zu reagieren − hatte doch schließlich jede Mutter da draußen mehr Erfahrung mit Babys als ich. Ich war damals also ziemlich empfänglich für Empfehlungen. Tja, und in gleichem Maße entsprechend angreifbar.
Eines Tages folgte ich also einem dieser vermeintlich guten Tipps. Ich ließ mein Kind schreien, als es sich mal wieder vor dem Schlafen drücken wollte. Ich betrat zwar in regelmäßigen Abständen sein Zimmer, streichelte sein tränennasses Gesicht, ließ ihn dennoch in seinem Kinderbett liegen. Alleine. Es dauerte knapp 1,5 Stunden bis er endlich eingeschlafen war. Ich saß die ganze Zeit über vor der Kinderzimmertür und weinte. Es fühlte sich so schrecklich an.
Wie konnte ich nur auf ein „Du MUSST aber mal…“ einer Person hören, die weder mein Kind noch mich richtig kannte? Wie hätte so jemand angeblich wissen können, was das Beste für uns ist? Eine Regeländerung und dann sollte plötzlich alles funktionieren? Ich bitte euch, das funktioniert weder bei Frauentausch noch in der Erziehung!
Nennt mich egoistisch, aber ich höre seitdem auf mein Herz. Aufgedrängte Ratschläge, hinter denen ich nicht stehe, weil sie von Menschen kommen, die nicht hinter mir stehen, nehme ich nicht mehr an. Vor allem nicht, wenn mir bereits die Vorstellung daran mein kleines Herz vor Sorge in die Hose rutschen lässt. Auch wenn es bei anderen Mamis damit gut geklappt hat, für mich steht fest: Das war das erste und letzte Mal, dass ich mein Kind habe schreien lassen.
Ich glaube, die wenigsten von uns folgen von Anfang an einem Konzept; dem einen, perfekten Erziehungsstil. Aber don’tworry, das ist auch gut so! Manchmal dauert es halt etwas länger, bis wir Mamas den richtigen Weg für uns und unsere Kinder gefunden haben. Aber einzig und allein dieser unvergleichbare, einzigartige Weg hat das Potential, der richtige Weg zu sein. Und ist es nicht das, was uns als gute Mütter ausmacht? Dass wir die Gabe und die Muße haben, uns immer wieder ganz individuell auf unser kleines perfektes unperfektes Kind einzustellen? Hey, außerdem reden wir hier ja immernoch von Kindern. Wer allen Ernstes erwartet, dass hier alles perfekt laufen müsste, sollte lieber seine eigene Erwartungshaltung überdenken anstatt bei anderen Frauen Selbstzweifel zu wecken!
Mit der Kampagne „Einfach Eltern Sein“, begleitend zum Relaunch ihrer „Babydream“-Produkte, lenkt Rossmann das Augenmerk der Mütter und Väter, Schwangeren und potentiellen Eltern auf genau dieses Thema: Vertrau auf dich selbst. Das eine, universelle Patentrezept für Eltern gibt es nicht. Du weißt am besten, was für dein Kind das Richtige ist. Zweifel also nicht an dir!
Als mich die lieben Mädels von Rossmann vor einigen Wochen gefragt haben, ob ich gerne Teil dieser neuen Kampagne sein würde, habe ich mich so gefreut. Und auch wenn ich mich mit (gutgemeinten) Tipps zurückhalten möchte, ist es doch ganz genau mein abschließender (Anti-)Tipp an all euch Eltern und solche, die es werden möchten: Vertraut auf euer eigenes Bauchgefühl, lasst euchvon der Erwartungshaltung anderer nicht beirren und traut euch, einfach Eltern zu sein!
Eure Mimi
Dieser Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit Rossmann entstanden #werbung #babydream
Hey liebe Mimi,
Ich kann dich gut verstehen und vieles nachvollziehen. Meine kleine Mausi ist 17 Monate und ich habe eine Menge Ratschläge bekommen. Gerade zum Thema laufen, schlafen, alleine schlafen bla bla bla. Ja meine Tochter schläft noch bei uns und ich bleibe bei ihr bis sie eingeschlafen ist. Das gibt ihr Sicherheit auch wenn viele andere das so nicht sehen aber sie ist mein Kind und dafür mache ich meine Regeln. Bleibe weiter dabei auf dein Mamaherz zu hören denn ich glaube es sagt uns nichts falsches.
Liebe Grüße Teresa