Kaum zwei Worte habe ich in den letzten Monaten häufiger gehört als diese: Meine Mama. Und ehrlich gesagt, sie machen mich ziemlich stolz. Heisst das doch, dass mich meine Tochter als ihre Mama akzeptiert hat und nicht bereit ist, mich kampflos einfach so wieder aufzugeben. So zumindest meine Interpretation dazu. Zeit, heute am Muttertag mal ein kurzes Resume als noch relativ neue Zweifachmama zu ziehen und bei der Gelegenheit auch gleich noch einen kleinen Dank an meine Mama auszusprechen.
Seit ziemlich genau 5 Monaten bin ich jetzt Mama von zwei Kindern. Das sind gleich zwei Lebewesen, die zu 100% von mir abhängig sind, die mir genauso sehr vertrauen und für die ich der Hafen und der Mittelnpunkt ihres Lebens bin. Und genau so lange betrachte ich sie jeden Tag wieder aufs neue voller Staunen und Bewunderung darüber, dass ich diese beiden Wesen nicht nur erschaffen und zur Welt gebracht habe (ja ja ich weiß, auch mein Mann hat seinen Teil dazu beigetragen, aber um den geht es heute nicht), sondern es auch schaffe, sie jeden Tag bei Laune zu halten ohne meine eigene dabei komplett zu verlieren. Denn natürlich gibt es auch bei uns Höhen und Tiefen – und davon sogar eine ganze Menge. Nicht selten würde ich am liebsten meinen Koffer packen und in den Flieger steigen, irgendwohin in die Sonne, wo ich meinen neuen Namen “Mama” nicht 368x am Tag hören muss. Verblasst sind die Tage aus der Vergangenheit, an denen ich mir doch so sehr gewünscht habe, endlich mal das Wort Mama aus dem Mund meiner Tochter zu hören. Jetzt hoffe ich einfach mal, dass Nummer 2 sich damit noch ganz lange Zeit lassen wird. Und hätte man sich das jemals vorstellen können? NEIN.
Mindestens 1x am Tag treibt mich eines dieser Kinder an den Rande meines Wahnsinns oder reizt meine Geduld wieder mal bis zum letzten übrig gebliebenem Rest aus. Ich bringe an dieser Stelle bewusst keine Beispiele, denn ich bin ganz sicher, dass jeder von euch bereits ausreichend realitätsnahe Erfahrungen der gleichen Art gesammelt hat. Nicht selten wünsche ich mir einen doppelten Schnaps herbei und alleine die Tatsache, dass ich stille und ein verantwortungsbewusster Mensch bin hält mich davon ab, diesem Wunsch nachzugeben. So bleibt es also beim Konsum der im Vergleich eher harmlosen Schokolade, der ich mit Leib und Seele verfallen bin. Da ich aber den ganzen Tag eigentlich nur renne und eh kaum zum Verzehr kompletter Mahlzeiten komme, hält sich das Ausmaß in Grenzen. Meine Bikinifigur ist demnach also das einzige, das ich derzeit nicht Gefahr sehe. Fragt sich nur, wo und wann ich die denn überhaupt präsentieren soll. Und hätte man sich das jemals vorstellen könne? NEIN.
Aber dann gibt es da eben diese immer wieder kehrenden, zahlreichen, alles andere überstrahlenden Momente – hauptsächlich dann, wenn die Kinder ganz tief in ihre eigene Phantasiewelt abgedriftet sind, sich in der Kita befinden oder schlafen – an denen mein Herz vor Liebe überquillt. Wenn ich meine Kinder heimlich beobachte, bin ich einfach nur stolz. Sehe ich sie in den Armen meines Mannes, dann bin ich einfach nur glücklich. Ich finde meine Kinder superlieb, irre lustig, wunderschön und superclever. Punkt. Jedes einzelne von ihnen hat sich ab Sekunde 1 der Entstehung in mein Herz geschlichen und sich dort einen festen Platz gesichert. Liebe auf den ersten Blick hat dank meiner Kinder eine ganz neue und logische Bedeutung bekommen und in den Momenten, in denen ich zur Ruhe komme bewundere ich meine Kinder dafür, wie großartig sie sich bei diesem schwierigen Großwerden schlagen und dass sie mich auch immer noch dann bedingungslos lieben, wenn ich mal wieder ungeduldig mit den Augen rolle.
Ja! Mama zu sein bringt eine Menge Arbeit und Verantwortung mit sich, aber auch genauso viel Glück und Zufriedenheit. Ich bin stolz darauf, das Leben als Ehefrau und Mutter von 2 Kindern mit allem, was dazu gehört zu meistern, denn man wächst über sich hinaus. Würde man mich fragen, ob ich mir das Leben als Zweifachmama so vorgestellt habe, dann kann ich das mit einem klaren NEIN beantworten. Genauso wenig wie man es sich vorstellen kann, Mama von einem Kind zu sein, kann man es sich auch nicht vorstellen, Mama von zwei Kindern zu sein. Obwohl man vieles bereits kennt ist doch mindestens genau so vieles auch wieder neu. Neue Herausforderungen kommen hinzu und manche Dinge sieht man plötzlich viel entspannter. Mir war bereits nach Kind Nummer 1 klar, dass das Leben mit zwei Kindern kein Kinderspiel werden würde, aber noch viel mehr haben wir uns ein Geschwisterchen für Little G. gewünscht, damit sie auf dieser Welt solange es geht niemals ganz alleine sein muss.
DANKE MAMA
Danke, dass Du mich zu dem Menschen gemacht hast, der ich heute bin – ein offener und neugieriger Mensch, der sich selbstbewusst und stets mit einer Prise Humor allen Freuden und Widrigkeiten dieses Lebens stellt. Du hast immer ein wachsames Auge auf mich geworfen, ohne meinen Tatendrang einzudämmen oder einzugreifen. Wollte ich weg, hast Du mich gehen lassen. Wollte ich bei euch sein, hast Du mich mit offenen Armen empfangen. Die Liebe, die ich von Dir erfahren habe, gebe ich jetzt an meine Kinder weiter und Du hast genug für uns alle. Danke, dass Du Deinen unbefristeten Job als Mama und Familienmanagerin noch nicht an den Nagel gehängt hast, sondern immer für uns da bist!
There’s no place safer than a mother’s arms. There’s no smile prettier than a mother’s smile. There’s no love greater than a mother’s love.
Vergesst nicht, all ihr lieben Supermamas da draussen. Jede von euch ist für jemanden die grösste, schönste, tollste & beste Mama der Welt.
Ich wünsche euch allen einen wundervollen Muttertag – auch dann, wenn dieser Tag doch eigentlich genauso ist wie jeder andere: Ihr liebt und ihr werdet geliebt!
Alles Liebe
eure Janine