Mein Leben lang habe ich mir gewünscht, gut fotografieren zu können.
Als ich 13 war habe ich mal in der Schule einen Fotokurs belegt – noch so richtig mit analogem Film und dem Entwickeln der Fotos in einer Dunkelkammer, denn was anderes gab es damals gar nicht. Aber ehrlich gesagt… das ist Lichtjahre her, entspricht natürlich überhaupt nicht mehr dem heutigen Standard und erinnern kann ich mich auch an nichts. Also war der Wunsch vielleicht in Wirklichkeit gar nicht so groß, denn bis heute habe ich es ja nicht hinbekommen, meine Fähigkeiten über die Möglichkeiten der Handykamera hinaus zu verbessern. Immer kam etwas dazwischen, andere Sachen gingen vor oder ich hatte auch einfach gar kein Equipment dafür. Klar funktioniert das mit dem Handy auch irgendwie und wenn ich mir heute Photos von vor 3 Jahren anschaue, dann ist es nahezu unglaublich wie sehr sich die Technologie verändert hat. Aber gerade in den letzten Monaten hat es mich zunehmend frustriert, dass ich mit all den wunderschönen Fotos und dazugehörigen Accounts auf Instagram einfach nicht mithalten kann.
Also habe ich beschlossen, etwas zu ändern und Geduld aufzubringen. Eine Kamera hatte ich nämlich nun schon etwas länger hier liegen, aber es gab keinen, der mir hätte erklären können, wie die funktioniert. Ich war zu bequem die Gebrauchsanleitung zu lesen und am Ende machte mein Handy dann eben einfach doch die schöneren Fotos – und das auch noch total schnell und unkompliziert. Aber mehr und mehr bin ich an die Grenzen meiner eigenen Anforderungen in Hinblick auf die Ästhetik meiner Feed Galerie gestoßen.
Vor ein paar Wochen habe ich dann im Feed von Anna Cor – einem meiner absoluten Lieblings-Instagram-Accounts einen Post gesehen, in dem sie und die liebe Simone einen Photoworkshop in Berlin anboten, den Seasonal Greetings Workshop. Ich habe mich kurz mit meinem Mann abgestimmt, der Workshop war ja nicht kostenlos und habe das große Glück gehabt, einen der begehrten und schnell vergebenen Plätze zu ergattern. Ich kann euch gar nicht sagen, wie groß meine Vorfreude ab diesem Moment auf diesen einen Tag war. Zum Glück ein Wochenende, so dass mein Mann auf unsere Tochter aufpassen konnte und ich einen kompletten Tag nur für mich haben würde. Ich brauche euch Mamas nicht zu sagen, dass das alleine schon ein Grund zur Freude ist, hinzu kam aber auch noch, dass wir ja schon sehr bald zu Viert sein würden und es dann mit Freizeit für Mama erst mal wieder nichts wird. Der Moment war also perfekt!
Als der Tag kam, war ich tatsächlich etwas aufgeregt. Anna kannte ich ja nur über Instagram, der Workshop fand in ihrer Wohnung statt und die anderen Teilnehmer kannte ich auch nicht. Ich wusste nicht, ob die alle total viel Ahnung von dem haben, was sie da tun und ich komme mit meiner Kamera an und weiß gerade mal, wie man sie einschaltet…. Aber alle meine Befürchtungen waren bereits nach den ersten 10 Minuten vergessen – die Wohnung ist wunderschön und alle waren so nett und herzlich, dass es gar keinen Anlass gab, unsicher zu sein. Und was soll ich sagen… der Kurs war toll! In der kleinen Gruppe von 6 Leuten haben sich Anna und Simone sehr viel Zeit für jeden einzelnen eingenommen. Jeder Teilnehmer (ich möchte an dieser Stelle gerne anmerken, wir waren nur Frauen) konnte sich so lange ausprobieren, bis er das für sich perfekte Foto im Kasten hatte und Anna war noch dazu ein sehr geduldiges Modell. Tipps & Tricks wurden verraten und das magische Dreieck aus Belichtung, Verschlusszeit und ISO in aller Ausführlichkeit wieder und wieder erklärt.
Der ganze Tag war unglaublich toll. Ich habe supernette Menschen kennengelernt, gut gegessen und getrunken und – am allerwichtigsten – ich bin jetzt mit meiner Kamera so vertraut, dass es mir Spaß macht, damit herum zu experimentieren. Natürlich bin ich deshalb noch lange keine super Fotografin und ich mache auch definitiv noch nicht die Fotos, die ich gerne hätte, aber es war genau der Anstoß in die richtige Richtung, den ich brauchte.
Nach Hause gegangen bin ich mit einem Herz voll wunderschöner Erinnerungen an diesen Tag, lieben Kontakten in meinem Handy und einer großen Portion Wissen mehr über meine Kamera und die manuelle Fotografie als ich es mir je hätte vorstellen können nach nur 1 Tag.
Alles Liebe
Eure Janine
Darf ich fragen welche Kamera du hast?